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Was tun gegen Parksünder?

  • Hallo Heike, hallo miteinander,
    leider ist vielen Menschen gar nicht bewusst, warum sie eben nicht "nur mal auf die Schnelle" (oder eben auch deutlich länger, doch darum geht es überhaupt nicht, nicht die Länge der "Besetzung ist maßgeblich) auf einem ausgewiesenen Behindertenparkplatz parken sollen, noch dürfen.
    Immer wieder suche ich freundlich das Gespräch - wenn ich das Glück habe, dass meine mich fahrende Begleitung einen anderen Parkplatz mit mir gefunden hat und das ausladen ebenfalls geschafft hat.
    Das Resultat fächert sich dann von "oh, ´Tschudligung" über "hm, ja, mach ich nicht wieder" bis zu richtig bösen Kommentaren, aber auch verständnisloses gucken und einsteigen habe ich schon erlebt.
    Zwei Mal habe ich in den 8 Jahren meiner Rollipflichtigkeit die Polizei gerufen - das eine Mal waren alle 8 Rolliparkplätze belegt, davon lediglich 2 mit blauem Ausweis (auch eine manchmal anzutreffende Möglichkeit ist, dass Menschen glauben, ein Schwerbehindertenausweis, ganz egal ob und wenn ja mit welchen Kennzeichen, berechtige zum parken auf einem ausgewiesenen Schwerbehindertenparkplatz), es regnete in Strömen und die weiteren Parkplätze waren alle auf einer Anhöhe gelegen, im bergischen Land. Das bedeutete ganz konkret, dass die Fahrerin einen Teil der Parkplätze blockieren musste, damit ich aus dem Auto gehoben und an die Seite "geparkt" werden konnte, erst dann war das einfahren in die Parkbucht möglich, danach musste ich mit Reifen, die bei Nässe wenig Gripp haben, den Anhang runter geschoben werden, dafür brauchte es Geschick und Kraftaufwand von meiner Begleitung. Wäre ich selbst fahrende Rolliautofahrerin, so hätte ich keinen Parkplatz bekommen, denn ich hätte ja schlecht vor einem zu engen Parkplatz parken, dann mittels eines Kranes meinen Rolli rausheben, mich umsetzen und...ja, das Auto per Wunschgedanke in die Bucht heben lassen? Oder aber mitten im Weg stehen lassen? Auch wäre ich dann nicht in der Lage gewesen, unfallfrei den Anhang hinunter zu kommen - im Übrigen hatte ich dies versucht, wollte nicht immer meine Begleitung gebrauchen, die noch das Auto einparkte, ich weiß nicht, ob es am strömenden Regen lag, dem alle möglichst schnell entkommen wollten, oder ob es einfach Desinteresse oder nicht nachdenken war, in jedem Fall hat kein Besucher des Einkaufszentrums mich angesprochen bei meinem diletantischem Versuch, alleine vom Parkplatz hinunter zu kommen. Unten angekommen und sehend, dass nur 2 Parkplatzbesucher einen blauen Parkausweis eingelegt hatten, rief ich die Polizei an - diese hatte, was ich erst später erfuhr, ihre Dienststelle wenige Meter entfernt - dennoch, es regnete ja immerhin in Strömen, was mir das Ganze ja noch zusätzlich erschwert hatte, teilte man mir kurzangebunden mit, man würde schauen, ob man irgendwann (!) einen Streifenwagen frei haben würde...auf die Frage, ob wir warten sollten, nass waren wir ja sowieso schon bis auf die Knochen, bekam ich ein gelangweiltes "nö, das brauche ich nicht zu tun, man wisse ja nicht, wann einer kommen würde, wenn denn einer kommen würde" zu hören. Tja.
    Ein weiteres Mal, das zweite Mal in meinem Leben, rief ich die Polizie an, weil der einzige Behindertenparkplatz zugeparkt war und der Fahrer des Wagens, nicht mehr jung, aber sehr gut zu Fuß, behände die Post aufsuchte und da ich ja nicht aus dem Auto kam, meine Begleitung freundlich das Gespräch mit der ebenfalls nicht mehr ganz jungen Beifahrerin suchte, die daraufhin sofort schnippisch wurde, mit ihrem Schwerbehindertenausweis wedelte und herum keifte. Das Ganze zog sich, bis der Fahrer, vermutlich ihr Partner, wieder aus der Post kam, dieser verhielt sich ruhig, wurde aber angehalten von der Dame im Auto, Stellung zu beziehen - mir reichte es da, immerhin wurde aus dem freundlichen Ansprechen ein einseitiges Gekeife, ich rief per Handy die Polizei und bat um Hilfe, da das Auto dann aber wegfahren wollte, es aber ein wirklich sehr unfreundliches, laut gewordenes und bis zum Schluss uneinsichtiges Erlebnis war, riet man mir von Seiten der Polizei, mich beim Ordnungsamt der Gemeinde zu melden, was wir dann, nachdem der Parkplatz endlich frei wurde, auch taten. Dort wurde der Sachverhalt aufgenommen, ich und meine Begleitung wurden völlig bestätigt in diesem Schritt, dennoch teilte man uns mit, es könne, wenn die beiden Personen nicht einsichtig sein würden, zu einem Gerichtsverfahren kommen, wo der Sachverhalt geklärt werden würde, zunächst würden sie angeschrieben und mit einem Ordnungsgeld in Höhe von circqa 20€ belegt - zum Glück kam es nicht zu einem Verfahren, dennoch ist es traurig mitzuerleben, dass weder das Unrechtsbewusstsein, dass diese Parkplätze von anderen wirklich benötigt werden, noch das Ordnungsgeld oder das Abschleppen des eigenen Pkw´s dazu führt, den eigenen Wagen einfach woanders zu parken - auch, wenn das ggf. dazu führt, dass man weiter laufen muss, ich kann verstehen, dass dies nicht immer angenehm ist und in manchen Fällen, wie auch schon hier im Forum zu lesen war, wirklich beschwerlich sein kann, doch...manche Autofahrer oder ihre Mitfahrer haben überhaupt keine andere Möglichkeit.


    Ich selbst habe einmal einen Handzettel von einem Behindertenverein geschenkt bekommen, den ich mir gern vervielfältigen lassen und in die Handtasche legen möchte, mit der Aufschrift in blau auf weißem Grund, also schön klar und übersichtlich:

    "Sie haben meinen Parkplatz. Möchten Sie auch meine Behinderung?"



    Den hier vorgestellten Handzettel finde ich ebenfalls sehr gut und freue mich, dass auf so eine nette Art auf so eine Problematik aufmerksam gemacht wird.


    Meine neue Assistenzfrau, nach dem Umzug nötig geworden, sagte gestern, als wir ebenfalls vergeblich freie Plätze in der Innenstadt suchten, die rolligängig, also ausgewiesen waren, da viele Fremdparker keinen Ausweis ausgelegt hatten, oder vielleicht gar nicht besaßen, einfach nur fragen "haben Sie Ihren Rollstuhl vergessen?", auch gut, fand ich, wenn es nicht so traurig wäre, dass ich dafür nun einen so langen Post geschrieben habe. ;-)


    Viele Grüße
    Magdalena

    "Rumgeschubst, wie eine alte Schachtel Wachsmalstifte; aber die leuchtenden Farben habe ich mir immer bewahrt!" (Zitat aus: "Gottlos", K. Slaughter)

  • Hallo Magdalena, ja das ist sehr ärgerlich. :monster: :chainsaw:
    Ich habe auch schon zu Menschen etwas gesagt, die unberechtigt auf Rolliparkplätzen standen. Man kann es sich einfach nicht verkneifen. Was mich dann am meisten aufregt, sind junge Menschen, kerngesunde, die zu faul sind einige Schritte mehr zu gehen, und dort parken.

    Wer den inneren Schweinehund besiegt - dem gelingt alles, was er sich vorgenommen hat. :frauen:

  • Hallo Magdalena,


    uns ist es im Winter vor 2 - 3 Jahren so ergangen, dass wir nicht einkaufen konnten - tatsächlich habe ich daraufhin eine ganze Zeit das Center bewusst gemieden..
    Bei diesem Einkaufscentrum sind die Geschäfte U-Förmig angeordnet und mittig sind die Parkplätze.
    Es lag Schnee und Matsch auf den Parkplätzen. Durch die Schneeanhäufungen waren die regulären Parkplätze noch schmaler, so dass selbst ich als Fußgänger schon Mühe hatte aus dem Auto zu steigen.
    Was ich gar nicht fand, waren Schilder, die auf die Schwerbehinderten-Parkplätze hinwiesen. Ich habe mich dann seitlich hingestellt und bin in das nächste Geschäft um zu fragen wo ich parken könne. Dieser Laden konnte es mir nicht beantworten.
    als nächstes dann zum Zeitungsshop hinein.
    Diese wußten nur, dass der Parkplatz nicht öffentlich ist, sondern zumindest die Verwaltung über das Lebensmittelgeschäft läuft.


    Ich bin dann einmal quer über den Parkplatz gestapft um mich zu erkundigen, wo denn nun die Parkplätze sind.
    Weißt, was ich zur Antwort bekam?
    Es gäbe keine Schilder, das Rollisymbol sei auf den Asphalt gemalt. Wo exakt die Parkplätze sind, konnte mir aber nicht gesagt werden, da durch Schnee und Matsch nicht zu sehen. :hammer:
    Ich bin dann auf dem Rückweg zum Auto zu den möglichen Parkbuchten gegangen. Parken unmöglich, der Räumdienst hatte dort Müllcontainer stehen und den Schnee aufgehäuft.
    Wir sind schließlich unverrichteter Dinge gefahren - ärgerlich einmal um die Zeit, um die Wegstrecke (wir fahren ca. 20 min dorthin) und ganz besonders ärgerlich, dass sich niemand zuständig fühlte.
    Wenn ich so drüber nachdenken, glaube ich, sind bis heute keine Rolli-Parkschilder aufgestellt - zumindest könnte ich nicht sagen, welche bewusst gesehen zu haben.
    Wobei ich auch nur noch hinfahre, wenn ich etwas ganz gezielt benötige - einfach mal so bummeln :fie:


    Schräge Blicke ernte ich aber auch - denn das könnte ich sein:

    Was mich dann am meisten aufregt, sind junge Menschen, kerngesunde, die zu faul sind einige Schritte mehr zu gehen, und dort parken.

    . Hat den Grund, dass Tochter und ich Besorgungen in mehreren Geschäften machen wollen. Bevor ich dann den Rolli in Auto reinhiefe und 500 m später wieder raus hole, ist Tochter halt mit und im Rolli unterwegs, während ich umparke.
    Da wir uns dann erst im nächsten Geschäft treffen, mag so mancher draußen so über mich denken, wie ich von Evi zitiert habe.


    LG
    Silke