Guten Tag,
heisse Anita,bin 50 Jahre alt und mache mir große Gedanken über den Umgang mit meiner Mutter. Noch zu mir, bin körperlich sehr eingeschränkt ( Bandscheiben und Wirbelsäuleverletzungen) und cron. Schmerzpatientin, wohne circa 50 km von Mutter weg.
Meine Mutter ist 77 Jahre alt, Angstpatientin und psych. labil. Seit dem Tod meines Vaters vor 13 Jahren lebt sie alleine und kommt noch ganz gut alleine zurecht. Sie ist einerseits sehr resulut, eigenwillig und trotzig dann wieder braucht sie zig Meinungen bis sie zu einem Ergebnis kommt.
Was meinen Bruder und mich sehr ärgert ist das die Meinungen anderer immer wichtiger sind wie die ihrer Kinder. Es fehlt ihr an Urvertrauen, sie war eigentlich schon immer so.
Wir hatten früher eine Bäckerei, war immer wichtiger was andere dachten und sagten, selbst die Angestellten kamen noch vor uns, Wärme und Liebe fehlten sehr, Geschäft war sehr viel wichtiger. Selbst als wir als Kinder krank waren war nie Zeit für uns, auch standen sie nie hinter uns.
Später machten wir Ausbildung im Geschäft was sehr schwer war, Chef und Eltern als eine Person, Abnabelung fast nicht möglich. Mein Bruder übernahm die Bäckerei nicht und zog mit seiner Familie weg, nun war ich wichtig geworden, vorher eher unscheinbar und unwürdig. Es mangelte mir an Selbstbewusstsein und Selbstwert. Die Meinung meiner Eltern waren wichtig und man fügte sich. Meine damalige Ehe ging kaputt und ich kam in Therapie wo ich lernte mich endlich abzunabeln.
Ich heiratete wieder und zog weg was meiner Mutter nicht so gefiel. Muss zugeben ihre Art mir ohne viel Worte ein schlechtes Gewissen zu machen klappt noch ganz gut. Sie ruft mich oft an, fragt mich um Rat aber befolgt es selten, wichtiger ist der Rat anderer. Sie beklagt sich oft, bejammert ihre Situation und vor Angst bekommt sie Panik. zB sollte sie ein neues Medikament bekommen und schon bekommt sie Allergien die sie mit harmlosen Tropfen bekämpft. Das sie sich vieles einredet stimmt natürlich nicht,selbst der Arzt weis sich oft keinen Rat mehr.
Meine Angst ist die, wie wird es mit der Zeit, wie soll ich ihr helfen. Hatten schon viele Gespräche, gebe mir viel Mühe aber leider keinen Erfolg. Wie soll ich sie mal liebevoll pflegen wo sie so kalt zu mir war, mir kein Vertauen schenken kann,es tut mir oft so weh.
Viele Grüße, Anita