Liebe Leute,
ich wollte hier mal kurz meine Situation schildern, da ich fast am Durchdrehen bin.
Ich (42) habe mir nach langer Mühe eine (fast) freiberufliche Existenz als Künstlerin aufgebaut. Meine Mutter hat mich dabei immer ermutigt und finanziell unterstützt. In letzter Zeit lief alles ganz gut, dann bekam meine Mutter (71) plötzlich einen Schlaganfall. Momentan ist sie halbseitig gelähmt und kann nicht sprechen. Die Ärzte meinen, es könnten nach Monaten in der Reha noch Besserungen eintreten, aber sehr optimistisch sind sie in dem Fall nicht. Meine Mutter ist eben schon alt und aufgrund unglücklicher Umstände wurde sie erst zwei Tage nach dem Schlaganfall gefunden, so dass die Hirnschäden ziemlich groß sind.
Ich fühle mich nun wie von einem D-Zug überrollt. Meine Mutter war immer eine agile, energische Person, jetzt liegt sie da wie ein Häufchen Elend. Ich weiß auch nicht, wie es weitergehen soll, wenn sie aus dem Krankenhaus entlassen wird. Mein Vater ist Alkoholiker und geht fremd. Sie wollte sich von ihm trennen, er terrorisierte und bedrohte sie und ich mache ihn für den Schlaganfall daher mit verantwortlich. Ich kann sie ihm jedenfalls nicht als Invalidin überlassen, doch fühle ich mich von der Vorstellung, sie rund um die Uhr pflegen zu müssen, einfach überfordert. Meine künstlerische Arbeit ist mein Leben, darauf kann ich nicht verzichten. Außerdem bin ich offen gesagt ein eher egoistischer Mensch und reichlich etepetete. Ich habe mich auch ganz bewusst gegen Kinder entschieden, um so leben zu können, wie ich will. Die geborene Pflegerin bin ich also wirklich nicht.
Viel Geld habe ich aber auch nicht, ich komme gerade mal selbst über die Runden, wie soll ich da Pfleger bezahlen? Meine Eltern haben Geld, doch darauf hätte ja in erster Linie mein Vater Zugriff, wenn meine Mutter nicht wieder geistig fit wird.
Vielleicht kann mir hier jemand ein paar Tips geben, wie ich die Situation einigermaßen hinkriegen könnte, ohne völlig durchzudrehen.
Viele Grüße
Cordelia