carekonzept pflegeberatung

Umfrage: Deutsche lieber tot als Pflegefall

  • Hallo Andrea,


    tja, wenn ich nicht gerade in dem Heim landen würde, in dem es Biggis Mutter so gut geht im Moment, kann ich nur all zu gut verstehen, all Das was passieren könnte, nicht erleben zu müssen.


    Traurige Grüssle



    Brigitte

    geb20.gifNimm die Dinge an, die Du nicht ändern kannst
    Je tiefer man die Schöpfung erkennt, umso größere Wunder entdeckt man in ihr


    Startseite - So bin ich
    Verheiratet, Mutter von drei erwachsenen Kindern- eine Tochter mit Down-Syndrom. ein Sohn mit schwerer Mehrfachbehinderung Sternenkind seit 9.5.2020

  • Ich gebe persönlich mein bestes um jedem unserer Senioren eine möglichst schöne Zeit zu geben. Doch muss ich zugeben, dass ich selbst auch nicht gepflegt werden möchte und die Gedanken der Umfragenteilnehmer irgendwo nachvollziehen kann. Das aber hat wohl gerade in jüngeren Jahren auch mit dem eigenen Ego zu tun.


    Vonne

  • Wenn ich ja den Bericht so lese, kann ich das nicht ganz nachvollziehen.
    Wofür soll ich lieber tod sein als ein Pflegefall ?


    Irgendwie ist das ganze doch ein Zusammenspiel zwischen dem Pfleger und dem zu Pflegenden, oder nicht?
    Auch als Pflegefall kann man noch etwas Gutes empfinden oder Wünsche haben.
    Hierbei spielt bestimmt das "Füreinander" eine große Rolle.


    Ich sehe es ja selber bei meiner Frau, die seid 9 Jahren ein Pflegefall ist, aber nie ihre Fröhlichkeit und den
    Lebenswillen aufgegeben hat. Man muß eben das Beste draus machen.


    Es ist bestimmt auch eine Frage der persönlichen und finanziellen Situation, ob alles so einfach funktioniert.


    Bei uns ist diese Meinung also noch nie über die Lippen gekommen.



    LG
    Matrose11

  • Guten Morgen m11,


    genau, es ist ein Zusammenspiel dass 100% stimmig sein muss.


    Da die meisten Pflegefälle aber durch und im Alter entstehen, gibt es nicht so häufig die Möglichkeit, dass liebende Familienangehörige ihr eigenes Leben soweit einschränken können/wollen, damit es gutes Miteinander, auch in dieser Phase eines Lebens werden kann.


    Du liest hier ja schon lange mit und kennst es auch eigener Erfahrung, wie viel Kraft und Zeit oft aufgebracht werden muss, um z- B. einen schon schwer an Demenz erkrankten Menschen rund um die Uhr betreuen zu können.


    Wenn ich für mich entscheiden kann, dass ich , wenn ich zum 100% Pflegefall werden sollte, dann lieber die Augen zumachen möchte, bevor ich meine Familie über die Maßen belasten muss oder, in einem personell unterbesetzten Heim nur satt und sauber gehalten werde, für teures Geld dass dann auch noch meinen Angehörigen ab geknöpft wird, dann denke ich ist es völlig legitim, wenn ich einfach nur sterben möchte.


    Deine Frau ist zwar ein Pflegefall, aber sie hat Dich an ihrer Seite und kann noch für sich selber entscheiden, hat Freude am Leben. Das ist eine völlig andere Situation.



    Liebe Grüssle



    Brigitte

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    2 Mal editiert, zuletzt von Heike () aus folgendem Grund: Anrede geändert

  • Hallo miteinander


    Auch ich bin wie Brigitte der Meinung wenn ich im Alter zum 100% Pflegefall werde und damit meinen Angehörigen nur zur Last falle, dann möchte ich die Möglichkeit haben für immer zu gehen.


    Ich glaube das in 20-30 Jahren wenn meine Kinder so alt sind wie ich heute bin, dann sind in deren Familien mehre alte Leute und Pflegefälle. Und die zu Versorgen und zu Betreuen, sei es durch aktive Pflege oder duch finanzielle Hilfe für einen Heimaufenthalt ist ein großer Kraftakt den ich meinen Kindern nicht zumuten möchte.


    Ich bin wohl deshalb so konsequent weil ich im Moment meine Eltern pflege beide sind Dement und Pflegestufe 2 und meine Schwiegermutter auch schon hilfebedürftig. Ich habe mein Leben der Situation anpassen müssen und brauche auch viel Kraft und Nerven. Ich bekomme wohl Hilfe von meiner Familie aber die Verantwortung liegt auf meinen Schultern.


    Wenn ich so an mein Alt werden denke möchte ich kein langjähriger Pflegefall werden dann doch einfach nur sterben.


    liebe Grüße


    Anne

  • ich kann mich meinen vorrednerinnen nur anschließen. bevor ich ein 100% pflegefall bin, möchte ich llieber nicht mehr da sein. vor allen dingen möchte ich von keinem der kinder diesen gravierenden einschnitt in ihr leben verlangen um mich zu pflegen. NIEMALS!


    ich gebe zu, so denke ich erst, seit ich selber pflege und gemerkt habe, dass das eigene leben auf der strecke bleibt.


    gäbe es mehr wirklich gute heime, wären die gedanken vielleicht anders....... na ja, eher nicht! :weine:

  • Sterben wollen und sterben zulassen können sind so schwierige Fragen, dass ich nicht genau weiß, ob ich meine derzeitige Einstellung und Überzeugung in 5 oder 10 Jahren auch noch habe.


    Zur Zeit möchte ich gerne, sollte ich zum schweren Pflegefall (auf alle Fälle bei 100% Pflegebedürftigkeit) werden, gehen dürfen. Vielleicht ist es bis dahin ja auch erlaubt, etwas nachzuhelfen.


    Ich bewundere Menschen, die auch mit schwersten Behinderungen kämpfen und die Kraft aufbringen, sich am Leben zu freuen.
    Ich kann das sicherlich nicht. Ich weiß auch nicht, worauf ich mich dann noch freuen oder worauf ich hoffen sollte.


    Durch die Pflege meiner Mutter weiß ich, dass irgendwann ja keine Hoffnung auf Besserung mehr da ist. Und immer nur den Tag zu "überleben" ist anstrengender, als ich je gedacht hätte. Manchmal ist meine Mutter deshalb ganz mutlos, meistens versucht sie aber, uns ein lächelndes Gesicht zu zeigen.
    Ob ich diese Anstrengung im gleichen Fall schaffen würde, bezweifle ich.


    Aber wie oben schon geschrieben, vielleicht denke ich in ein paar Jahren wieder ganz anders?
    Oder wir haben so tolle Pflegeheime, dass auch dann das Leben noch Freude machen kann?
    Meiner Tochter möchte ich meine Pflege jedenfalls nicht antun.


    Und jetzt die trüben Gedanken beiseite geschoben und Frühstück mit der Familie vorbereitet.


    Liebe Grüße
    Ute

    • Offizieller Beitrag

    Heute denke ich, dass ich bei einer umfassenden Hilfebedürftigkeit lieber sterben möchte.
    Ich sehe durch meinen Beruf viele "Leben", die ich so nicht leben wollen würde.
    Viele Grüße
    Heike