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Out of Topic: Der Geruchssinn der Hunde

    • Offizieller Beitrag

    Der Geruchssinn von Hunden ist im Allgemeinen hervorragend. Sie können Menschen und Substanzen erschnüffeln und sind dabei in der Regel hoch motiviert und erwartungsvoll. Deshalb können sie auch als Kriminologen oder wahlweise als Lebensretter eingesetzt werden. Eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts hat nun festgestellt, dass Hunde sehr genau wissen, was sie riechen und eine Vorstellung von […]

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  • Danke, Heike! :u02:

    Ich stehe absolut hinter dieser Studie!

    Ich wollte, mein Hund Bonnie wäre jetzt hier. Ich habe nämlich meine Autofahrbrille im Wald verloren.

    Sie hing an einem Kettchen um meinen Hals. Als ich eine wildgekippte Pfingstrose dort ausgemacht hatte, hatte ich hinterher nur noch das Kettchen um dem Hals bammeln.

    Es ist nur ein relativ kleiner Fleck, wo sie sein kann. Ich war schon 10 mal da, um sie zu suchen, habe sie aber nicht gefunden. Ich bin sicher, dass Bonnie nahezu sofort entdecken würde!


    Bonnie habe ich abgegeben, weil ich hier, 5 Tage nach dem Umzug, eine anonyme Anzeige bekam, ich würde meinen Hund unangeleint im Ort spazierenführen. Klar doch! Selbst auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt lief Bonnie unangeleint bei Fuß, ihre rote Flexileine im Maul!

    Sie war absolut straßensicher und reagierte auf winzige Handzeichen. Ich dachte, alle Leute müssten mich hier um diesen perfekten Hund beneiden, indes, dem war nicht so.


    Ich musste auf die Anzeige nichts bezahlen, das Amt schrieb: "Wir haben gesehen, dass Sie erst seit 5 Tagen hier gemeldet sind. Wir verstehen nicht, warum die Leute Sie nicht angeprochen haben und Ihnen erklärt haben, dass in Ihrem Ort absoluter Leinenzwang herrscht. Deshalb bleiben Sie jetzt ohne Geldstrafe, im Wiederholungsfall jedoch...."

    Ich dachte mir: 'Anonyme Anzeige, hmm. Wenn die Hündin nur einmal vor meinem Haus unangeleint zum Auto geht, oder mir unangeleint den Einkaufskorb reinträgt, habe ich die nächste!' Also habe ich sie innerhalb der Familie weggegeben. Sie lebt jetzt im Münsterland bei ihren geliebten Kindern ( Mädchen, 8 und 10), mit Pferdchen und Ponys, und läuft natürlich - unangeleint.

    Jedenfalls, mit ihr habe ich von klein auf Nasenspiele/Suchspiele gemacht.

    Sie ist absolut fit, irgendwas zu finden. Und stoooolz dabei!

    Für die beiden kleinen Mädchen ist das natürlich auch toll. Sie können Bonnie irgendwo ablegen (Platz ), sie zeigen ihr irgendwas, und mit "Bleib" haben sie Zeit, das Ding zu verstecken. Dabei schleichen sie umher, werfen sich das Teil auch gegenseitig zu, um genau KEINE Fährte zu hinterlassen, und auf "Such!" springt Bonnie dann hoch. Sie sucht - und findet. Immer! Kommt an, schweifwedelnd, sitzt brav, und gibt aus in die Hand.


    Die Hündin vorher, Lucy, war genauso. Die hatte einen Spleen: sie liebte es, Schuhe zu verschleppen.

    Wenn man dann da stand, mit einem Exemplar in der Hand, musste man ihr sagen: "Such den zweiten Schuh!"

    Sie schaute kurz, sog etwas die Luft ein, dann zog sie los, es dauerte keine Minute, und sie kam glückstrahlend und schweifwedelnd mit dem richtigen Exemplar wieder an. Dabei hätte sie in einem Vierpersonenhaushalt mit zwei schlamperten Kindern durchaus die Auswahl zwischen unzähligen Schuhen gehabt.


    Meine Kinder hatten zu der Zeit einen Hamster.

    Der tat das, was Hamster gerne tun: er büchste aus. Natürlich wusste man nie, wo das Vieh hin war und wo es sich wieder versteckte! Aber Lucy!

    Man musste ihr nur sagen: "Such Hamsterbacke!"

    Dann zog sie los und schnüffelte freudig das ganze Haus ab. Irgendwann endete sie dann irgendwo, vielleicht vor einem Schrank, und gab durch kurzes Bellen und Pfotenscharren zu verstehen, dass Hamsterbacke dahinter an der Wand steckte. Hätte er darin gesteckt, hätte sie übrigens direkt an der Schranktür gekratzt.

    So großartige Hunde gibt es, gell?


    Aus Rache an den Dorfbewohnern habe ich mir übrigens, nach Bonnies Abschied, einen weißen Mittelspitz aus dem spanischen Tierschutz geholt. Der war völlig verängstigt, bis vor kurzem schnappte er noch, und er bellt! Aber er läuft phantastisch an der Leine.

    Haha! Lange blieb die Reaktion der Dorfbewohner nicht aus. Bald begannen sie mich zu fragen: "Sagen Sie mal, können Sie den nicht wieder umtauschen? Ihre erste Hündin, die sie mitbrachten, die war doch sooo brav! Die war doch soooo toll!"

    Nix da, die Rache ist mein! *zwinker*


    Ich habe entschieden, nachdem ich 30 Jahre lang wunderbar erzogene Hund hatte, kann ich auch mal einen haben, der nicht wunderbar erzogen ist.

    Hauptsache er läuft gut an der Leine!

    Anfangs habe ich mir hier direkt einen Spaß daraus gemacht. Wenn doch mal jemand beim Spaziergang dem weißen Hund etwas nahekommen wollte, habe ich bös gezischt: "Fassen Sie den Hund nicht an! Er beisst!"

    So! Das haben die Dörfler jetzt davon! --- Aber ich habe keinen mehr, der mir die Brille sucht.


    Lieben Gruß,

    Geli

  • Zu Eurer Belustigung füge ich noch etwas an:


    Durch Zufall bekam ich vor zig Jahren schon mal einen Spitz - Tino - aus dem Tierschutz ins Haus. Da war Bonnie gerade mal drei, das neue Spitzköti vielleicht sechs. Der schwer misshandelte Spitz aus dem Tierschutz war UNMÖGLICH! Bellte und biss , wollte mich nicht ins Auto lassen und nicht in mein Bett! Er stellte jede Menge Mist an und verschreckte jeden Menschen, der ihm nahe kam. Ich muss nicht erzählen, dass sich das alles wunderbar gab, und er nach drei Jahren ein Traumhund war.


    Er hatte auch Bonnie als Vorbild, und von der lernte er sehr viel, unter anderem auch schwimmen.

    Jedenfalls, ich habe ihn in meine abendlichen Suchspiele mit Bonnie mit einbezogen.

    Er lernte Platz machen, auf dem Fleck liegen bleiben, und erst auf das Kommando "Such" loszulaufen.

    Nun war Bonnie nasenmäßig aber viel tüchtiger als er!

    Sie fand zunächst rasch ihr verstecktes Kleinod, und während der Spitz noch unsicher schnüffelte, schmiss sie es irgendwo in die Ecke und holte sich dann seins. Mit SEINEM kam sie froh zurück, um es in die Hand auszugeben, während das arme Spitzköti immer noch suchte!


    Und der kleine Spitz war zu ehrlich, um dafür Bonnies Suchköder zu nehmen! Mit hängenden Ohren, hängendem Schwanz und leerem Maul tauchte er traurig wieder auf.

    Ich musste richtig mit Bonnie arbeiten, bis sie das mal ließ, den armen Spitz an der Nase herumzuführen und ihm sein Suchobjekt zu klauen!

    Aber so sind auch Hunde! Sie sind durchaus bereit, andere Hunde auszustechen!

    Ätsch-Bätsch --- ICH bin besser!

    *zwinker*


    Was musste ich lachen: Erst hat der Spitz ständig Bonnies Napf leergefressen und den übel gegen sie verteidigt. Ich musste sie trennen, der Spitz bekam sein Fressen eine Zeit nur noch im Garten.

    Bonnie war traurig, wenn ihr Napf leergefressen war, und rannte dann hinter mir her, ihre leere Edelstahlschüssel im Maul. Das beobachtete der Tino. "Aha! So macht man das!"

    Aber er nahm keineswegs seinen Napf, um hinter mir herzurennen, sondern wartete, bis Bonnie ihren irgendwann ausgab und stehen ließ. Den packte er sich dann, und rannte mit Bonnies Edelstahlnapf im Maul hinter mir her...

    Muss für ihn wohl irgendeinen Sinn ergeben haben, denke ich mal.


    Lieben Gruß!

    Geli


    P.S.:

    Ich weiß, dieser Beitrag und mein letzter ist völlig off topic!

    Bitte verzeiht!

    Aber es hat mir so einen Spaß gemacht, das zu schreiben!

    Am liebsten würde ich auch noch Fotos anhängen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Angeli,

    ich hätte im Leben niemals einen meiner Hunde wegen einer Anzeige abgegeben!

    Ich denke, man kann sich da schon arrangieren und wenn Bonnie sowieso bei Fuß ging, warum nicht an der Leine?

    Jeder Hund hängt an seinem Menschen und nimmt dafür einiges in Kauf. Da ist die Leine am Halsband oder Geschirr statt in der Schnauze doch noch das kleinste Übel.


    Und was ich noch weniger verstehe ist, dass Du den einen Hund abgibst und Dir dann den nächsten holst.

    Es tut mir Leid, aber da komme ich nicht mit.

    Viele Grüße

    Heike

  • Nein Heike,

    Bonnie ging von Baby an ohne Leine. Bei Fuß, ihre Flexileine im Maul. Schon in der ersten Hundeschule ( die erste und einzige, die ich ausprobiert habe, bei Frau Müntefering in Hattingen) gab es deshalb Theater.

    Sie sahen nicht ein, dass Bonnie keine Leine mochte. Die Hündin war phantastisch ohne Leine, mit Leine war sie nur eine Katastrophe.

    Ich gebe zu: Ich habe sie falsch erzogen!


    Ich war so stolz auf sie, dass sie direkt am ersten Tag ihre Leine trug und dafür bei Fuß ging, dass ich das nie in Frage gestellt habe.

    Und mit knapp 12 Jahren wollte ich sie auch nicht mehr umgewöhnen.

    Die kleinen Mädels, wo sie jetzt lebt, wissen aus eigener Erfahrung genau: Bonnie kann nicht mal pinkeln, geschweige denn ein größeres Geschäft machen an der Leine.

    Sie verweigert das.

    Ja, und nochmal, ich habe sie falsch erzogen!


    Hier ein Foto der jungen Bonnie vom ersten Tag:




    Da hatte sie noch nicht mal ein Halsband! Sie kam mit dem Flieger an, in einer Transportbox, ohne Halsband, ich habe ihr meinen Seidenschal um den Hals gebunden und sie auf spanisch aus dem Flughafen bugsiert. Ihr Vertrauen war sofort da!

    Mei, wie wahnsinnig stolz war ich auf diesen Hund!


    Sie hat unendlich viel gelernt - aber ich hätte sie nicht mehr umgewöhnen wollen.


    Die Mädels kannte sie bereits aus Dortmund. Zwei Jahre lang holten sie die Hündin regelmäßig zum Spazierengehen und Spielen ab und die Mutter fragte immer wieder, ob sie Bonnie nicht ganz haben könnten.

    Natürlich habe ich abgelehnt!


    Aber in der Situation nach dieser anonymen Anzeige, war ich mir ( fast) sicher, dass Bonnie bei ihnen besser aufgehoben sei, als bei mir. Sie waren inzwischen ins Münsterland umgezogen, inkl. Pony und Pferd.


    Ich habe Bonnie mit Zug und Bus zu ihnen hingebracht. Wie immer natürlich ohne Leine. Und auch erstmal unentschlossen. Erstmal auf Probe.

    Als sie die Kinder in dem Ort Gescher an der Bushaltestelle stehen sah, ist Bonnie fast narrisch geworden vor Freude. Die Bustüren öffneten sich - ein guter Hundesprung - und sie lagen sich in den Armen.

    Natürlich tat es mir weh!


    Und dann kam das für mich Schlimmste. Ich weiß nicht, ob Du das kennst, oder ob andere es kennen: Es gibt eine Art Blick bei Hunden, mit dem sie ihre Menschen annehmen.

    Mir ist dieser Blick in den langen Jahren, die ich Hunde habe, immer mal am Anfang wieder begegnet.

    Es ist ein tiefer Blick, ein nachdenklicher, prüfender, auch leicht neugieriger, aber irgendwie auch wie etwas verschleierter Blick, er kommt ganz tief aus dem Inneren, und er besagt: Wir gehören jetzt zusammen!

    Er geschah, nachdem ich mit den Kinder und der Mutter und Bonnie spazieren war. Wir hatten bei Rewe gehalten, ich war mit meinen Einkäufen früher fertig als sie, ich saß wieder bei Bonnie, und mit der jüngeren Tochter im Auto. Bonnie saß neben mir auf dem Rücksitz und ich konnte ihren Blick sehen, als die Mutter und die ältere Tochter aus dem Laden kamen.

    Dieser Bonnie-Blick war eindeutig! Er hieß: "Ihr seid meine Liebsten, und ich werde jetzt zu euch ziehen! Endlich habe ich euch wiedergefunden!"


    Das tat mir sehr weh! Aber es war auch verständlich.

    Es war ja nicht nur das Problem mit der Leine, hier in Warburg. Bonnie liebt Kinder über alles.

    Mein Nachbar hat fünf Enkel, alle für Bonnie im richtigen Alter zwischen 6 und 10. Die Enkel sind tagsüber bei ihm, bzw. bei ihm und der Oma. Mein Grundstück trennt von ihnen nur eine kleine Hecke.

    Tagsüber spielen sie Ball.

    Bonnie wollte natürlich sofort und absolut zu denen!

    Aber sie durfte nicht!


    Es gibt hier viele Menschen, die, warum auch immer, Angst vor Hunden haben. Dazu gehören nicht nur meine direkten Nachbarn, sondern auch der Mann aus dem Dorf, der die Heizungsfirma hat, die Nachbarn schräg gegenüber, der örtliche Schreiner...

    also, die Kinder wurden von Bonnie lauthals und mit Warnrufen ferngehalten.

    Und begegneten wir ihnen doch mal auf der Straße, versteckten sie sich hinter den Beinen der Erwachsenen und begannen zu weinen.

    Bonnie verstand die Welt nicht mehr. Auf einmal sollte sie, die Köstliche, die immer Gehorsame, die Menschenfreundin, die völlige Kinderfreundin, ein BÖSER Hund sein?


    Bonnie hat unter dieser Stimmung des Nichtangenommenwerdens in Warburg sehr gelitten.

    Und dann spürte ich irgendwann: Es erscheint mir besser, sie bleibt nicht hier. Die Anzeige war ein Teil des Problems. Die Anzeige betraf mich, die herrschende Stimmung Bonnie.


    Ich glaube, ich muss nichts weiter dazu sagen.

    Der Umzug war für Bonnie völlig richtig, soviel steht fest. Kinder und Mutter haben mich natürlich mit Bonnie besucht, darüber bin ich glücklich.


    Hier die kleine Nichte in meiner Küche beim 'Hundeunterricht', rechts mein neues Köti.






    LG

    Angeli

  • Ps.: Heute früh habe ich nochmal über diesen Blick nachgedacht, über diesen speziellen "Menschenannehmblick" den ich bei Hunden beobachtet habe.

    Ich dachte, so, das habe ich jetzt geschrieben - und das versteht keiner. WER kennt schon diesen Blick? Außer mir? Drei, viermal habe ich ihn schon gesehen. Aber andere?


    Und dann fiel es mir wieder ein: Konrad Lorenz!

    Ich weiß, es ist abwegig Hunde mit Gänsen zu vergleichen, aber Konrad Lorenz beschreibt in seinem Aufsatz "Das Gänsekind Martina" genau diesen Blick. Die kleine Gans nimmt ihn zum ersten Mal bewusst wahr, sie betrachtet ihn wie aus einem Inneren Auge - und mit diesem Blick nimmt sie ihn an. Es ist keine Vernunftsleistung, es kommt rein aus dem Instinkt. Von nun an wird Martina auf ewig hinter Konrad Lorenz herdackeln, und ihn als ihre Hauptbezugsperson betrachten. Mit diesem Blick hat sie sich innerlich an ihn gebunden.


    Ach, dachte ich, guck mal, das gibt es ja tatsächlich! Und wenn es die Prägung bei der jungen Gans gibt, auf einen Menschen, über einen Blick, warum soll es das - in abgewandelter, aber ähnlicher Form - nicht auch bei Hunden geben? - Das hast du dir nicht eingebildet, Geli!


    Lieben Gruß!

  • Liebe Geli,


    ich kenne diesen Blick auch und konnte leider nicht immer danach handeln, was mir heute sehr leid tut und mich auch in Träumen verfolgt.


    Bonnie war ein ganz besonderer Hund und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie diese Entscheidung auch bewusst getroffen hat, mit den Kindern leben zu wollen.


    Leine ist halt überall Pflicht, und auch wenn es viele Hunde gibt, die wirklich keine Leine bräuchten, so müssen wir dies akzeptieren und sie an die Leine gewöhnen.


    Angst vor Hunden nimmt wieder zu, da sind die Medien nicht ganz unschuldig und die Menschen, denen man eigentlich kein Tier überlassen sollte.


    Liebe Grüssle


    Brigitte

    geb20.gifNimm die Dinge an, die Du nicht ändern kannst
    Je tiefer man die Schöpfung erkennt, umso größere Wunder entdeckt man in ihr


    Startseite - So bin ich
    Verheiratet, Mutter von drei erwachsenen Kindern- eine Tochter mit Down-Syndrom. ein Sohn mit schwerer Mehrfachbehinderung Sternenkind seit 9.5.2020

  • Hallo liebe Brigitte, :smiling_face:


    wie schön, dass Du diesen Blick kennst! Und nein, man kann nicht jeden Hund nehmen, der einen so anschaut... obwohl es vielleicht gut wäre.


    Na, Bonnie IST immer noch ein ganz besonderer Hund - Gottseidank! Sie hat diese Entscheidung bewusst getroffen, dessen bin ich mir sicher. Wenn sie nur irgendwie merkwürdig reagiert hätte, ich hätte sie wieder mitgenommen. Aber mit ihrer Entscheidung hat sie mir die Sache auch in gewisser Weise aus der Hand genommen. Bitter war das für mich! Sehr bitter!


    Mit dem Leinenzwang hatte ich es zufällig leicht.

    Als die Sache 2001 mit den Hundeverordnungen der Frau Höhn begann, wohnte ich noch in Sprockhövel.

    Ich rief deswegen bei der Stadtverwaltung an, erwischte eine Abgeordnete einer politischen Partei und sie erklärte mir: "Wir sind eine ländliche Gemeinde! Der Rat der Stadt ist sich einig, dass wir - solange es geht - keinen Leienzwang einführen. Wir können doch nicht jedem Bauern vorschreiben, dass er seine Hunde demnächst anleinen muss!"

    Später wurde dann ein Leinenzwang im bebauten Stadtgebiet eingeführt, der aber nie kontrolliert wurde.


    In Dortmund hingegen herrschte Leinenzwang. Glücklicherweise stand unser Haus ( das Mutterhaus) so, dass, wenn man hinten aus dem Garten ging, sich sofort Äcker und ein Wäldchen anschlossen. Dort war es erlaubt, Hunde ohne Leine laufen zu lassen. Auf diesem Gelände floss ein Bach, parallel zur Straße. Wenn man den Bachweg hochging, kam man von hinten an den Garten der Kinder. Also, die beiden kleinen Mädel mussten im Prinzip nie darauf achten, Bonnie anzuleinen.


    Auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt habe ich sie allerdings als Provokation laufen lassen. Ich dachte, wer einen Hund sieht, der absolut bei Fuß geht, die Leine im Maul, WIRD wissen, dass das ein wunderbar erzogener Hund ist! Ging auch immer so aus - bis wir als Neulinge - in ein Dorf in der Nähe von Warburg zogen.

    Hier schlug uns eindeutig blankes Nichtverstehen entgegen.


    Aber nun habe ich ja einen Hund, der zwar beisst und bellt und böse ist - aber wunderbar an der Leine läuft! *zwinker* Meine kleine Rache!

    Na, er beisst nicht mehr. Aber der Spitz ist immer noch kein Hund, den Fremde einfach so anfassen sollten. Er mag es nicht, er hat Angst davor.

    Deshalb ich verwehre das auch den Leuten!


    Wir sind übrigens verwandt, die Bonnie-Kinder und ich. Deren Mutter ist die Tochter meiner Cousine. Die Mädel bezeichne ich immer wieder als Nichten, obwohl es keine wirklichen Nichten sind. Von daher kennen wir uns ewig, und der Schritt, ihnen Bonnie zu geben, war nicht so, dass ich sie völlig Unbekannten gab.


    Lieben Gruß,

    Geli