Hallo an alle im Forum, (sorry, es wurde doch etwas länger)
habe heute diese Seite entdeckt und da sich bei uns gerade die Lebensumstände drastisch ändern, mich gleich angemeldet, weil ich denke, bei euch eine Menge Hilfe und Anregung zu finden.
Noch ist das mit der Pflege meiner Mutti nicht so am Laufen, aber so wie's aussieht, kann es sich nur noch um Tage handeln. Vor ungefähr zwei Wochen fing sie an, über immer stärker werdende Rückenschmerzen zu klagen. Da ein verspannter Rücken bei uns quasi zur Familie gehört, sind wir damit "eben mal wieder" zum Hausarzt gegangen und der hat seine Entspannungsspritzen gesetzt.
Leider war's diesmal eben nicht erfolgreich. Meine Mutter ist nun eher von der Sorte, die still in sich hineinleidet, anstatt mal laut "Au!" zu sagen. Und so hat sie immer gesagt, es würde schon besser werden und sie könne schon wieder ganz gut sitzen, wenn sie sich ordentlich warm hält. Aber dann kam auch noch Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall dazu. Da sie (zum Glück!) bei meinem Mann und mir mit im Haus wohnt (sie im EG, wir im OG), hab ich eben auch mitgekriegt, wie sie z. B. morgens im Bad gejammert und gestöhnt hat vor Schmerzen.
Nun, langer Rede kurzer Sinn: da die HA-Praxis zu war, hab ich sie gleich bei uns ins Krankenhaus gebracht. Da kam dann das Übliche: Labor, Röntgen, CT. Dass eine Entzündung im Körper war, haben sie gefunden, aber wo die herkam, konnte keiner sagen. Also gab's Antibiotika-Infusion - mit den Nebenwirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall!! Bis nach drei Tagen endlich einer von den Doc den Mumm hatte, die Infusion abzusetzen. Erstaunlicherweise wurde dann auch Muttis Allgemeinzustand zusehends besser.
Somit konnten wir uns dem eigentlichen Problem, den Rückenschmerzen, widmen. Es war für mich schon sehr erschreckend, zu erfahren, dass aufgrund ihrer Osteoporose langsam die Wirbelsäule "zerbröselt". Davon hatte ich vorher noch nie gehört. Weil ich aber gerade hier im Forum schon einiges darüber gefunden habe, denke ich, dass wir hier bei euch gut aufgehoben sind.
Meine große Sorge ist nämlich jetzt erst einmal die nähere Zukunft. Im KH konnten sie für Mutti nichts tun, also soll sie demnächst entlassen werden und wir müssen uns einen gescheiten Orthopäden suchen. Dann wird es wohl kommen, dass ich mich mehr um sie kümmere. Aus ihrer Sicht ist es aber wohl eher, dass ich ihre Eigenständigkeit beschneide. Letztendlich wird sie zwar nichts dagegen haben, dass ich ihr im Haushalt helfe, aber es soll doch dann bitte nur nach ihren Regeln gehen. Ich befürchte, dass bei ihr auch der familieneigene Altersstarrsinn durchbricht, über den sie früher, z. B. bei ihrer Tante, die sie bis zu deren Tod mit 99 Jahren mitbetreute, immer selbst geschimpft hat. ;)
Als ehemalige Krankenschwester ist sie es eben gewohnt, anderen zu helfen und kann es nur schwer ertragen, die Rollen getauscht zu sehen. Das gab schon einige Diskussionen, die hinter den Kulissen auf beiden Seiten recht tränenreich geendet sind. Wir haben halt in manchen Dingen sehr unterschiedliche Ansichten. Dass die Betreuung z. B. der Eltern sowieso schwieriger ist, als bei fremden Menschen, ist mir vollkommen klar; ich bin ausgebildet als Betreuungsassistentin für Menschen mit Demenz. Aber dass es mich so hart trifft, hatte ich dann doch nicht erwartet.
Noch dazu wissen wir beide, Mutti und ich, dass ich es nicht bringe, sie z. B. zu waschen oder Erbrochenes oder Durchfall wegzumachen. Ich muss mich da regelmäßig mit übergeben. Das ist auch etwas, was uns viel Kopfzerbrechen bereitet. Da müssen wir uns jetzt zusammensetzen und ich hoffe, dass wir Lösungen für die kommenden Probleme finden, die uns allen gerecht werden.
Ich merke jedenfalls gerade, dass es mir sehr gut tut, mich bei euch im Forum angemeldet zu haben und mir mal so "ein bisschen" alles von der Seele zu schreiben. Hoffentlich habe ich den Rahmen der "Vorstellung" nicht all zu sehr gesprengt.
Vielen Dank für eure Geduld beim Lesen und herzliche Grüße
Dreya