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Die private Krankenversicherung als Armutsfalle

  • Nachricht von "pflegeberatung-aachen.de"

    In der Sendung Panorama vom 15.03.2012 berichtet die Redaktion darüber, wie unsere Politiker die privaten Krankenversicherer darin unterstützen, Kunden zu bekommen. Dies ungeachtet dessen, dass die private Krankenversicherung nicht für alle die beste – und schon gar nicht die preiswerteste – Lösung ist. In manchen Fällen, etwa dem Beispiel einer Gastwirtin, fressen die Beiträge alle

  • in meinem Erwerbsleben hatte ich auch mehrfach die Gelegenheit in die PKV zu wechseln, habe dies aber nie in Erwägung gezogen. Wer sich mit der Materie beschäftigt, merkt schnell, dass die günstigen Beiträge in jungen Jahren eine Mogelpackung sind.


    Es ist kein Mensch gezwungen in die PKV zu gehen (ok Beamte mal ausgenommen, aber die müssen ja auch nur den die Beihilfe übersteigenden Betrag absichern). Jeder kann auch in der gesetzlichen Krankenversicherung freiwilliges Mitglied werden. Nur zurück aus der PKV in die GKV ist zurecht erschwert, das würden die Sozailsystem nicht aushalten, sonst würde jeder sich immer das günstigste raussuchen und das wäre zu lasten der GKV.


    Mein Mitleid den zu späteren Zeitpunkten gebeutelten PKV-Mitglieder hält sich in Grenzen, es ist ihre freie Wahl gewesen. Ich habe vielen Arbeitnehmern schon im Gespräch bei ihren Wechselwünschen meine Bedenken geäußert, bei manchen kam der Beitrags-Bummerang schon nach wenigen Jahren, und nicht erst im Alter, in Form von mehreren Kindern zurück - sie mussten mir rechtgeben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Tom,

    Mein Mitleid den zu späteren Zeitpunkten gebeutelten PKV-Mitglieder hält sich in Grenzen, es ist ihre freie Wahl gewesen.

    Ich denke auch, dass jeder selbst entscheidet und mit seiner Entscheidung leben muss. Die Krux ist nur, dass die "Gebeutelten" schließlich uns allen zur Last fallen, weil sie ihre gesamtes Einkommen in ihre Krankenversicherung stecken müssen und dann Anspruch auf Sozialhilfe haben. Was mich stört ist vor allem, dass sie die Sozialhilfe nicht bräuchten, wenn die PKV nicht wäre...


    Ich finde, es gehört der PKV verboten, Lockangebote zu machen, die dann Menschen, die sich nicht so gut auskennen, glauben machen, sie seien mit der Versicherung gut bedient.
    Viele Grüße
    Heike

  • Heike:


    Ich finde, es gehört der PKV verboten, Lockangebote zu machen, die dann Menschen, die sich nicht so gut auskennen, glauben machen, sie seien mit der Versicherung gut bedient.


    da bin ich gleicher Meinung.
    Wenn jemand meint, er müsse sich vermeindlich bessere Arztleistungen durch eine PKV erkaufen mag das noch angehen, aber nicht, dass es günstiger ist.

  • Wenn man eine zusätzliche Versicherung bei den GKV abschliesst,hat man auch Anspruch auf Chefarztbehandlung.Diese Möglichkeit gibt es bei den Krankenkassen schon länger.
    Es ist schon lange bekannt,das die Beiträge bei der PKV recht hoch werden,die Summen vorgestreckt werden müssen und auch nicht alles übernommen wird.
    Wie Tom schon sagt:Jeder hat die Möglichkeit und "Pflicht",sich vorher zu informieren!Als kleiner Unternehmere muss ich erst mal zusehen,das alles andere bezahlt werden kann und eine Menge Gewinn dasein sollte ,bevor man sich Luxus erlaubt.... ;-)
    Reivii

  • Als kleiner Unternehmere muss ich erst mal zusehen,das alles andere bezahlt werden kann und eine Menge Gewinn dasein sollte ,bevor man sich Luxus erlaubt...


    und das ist bei jungen Unternehmern/Existenzgründern gerade das Problem, da ist zunächst mal der Beitrag günstiger als der freiwillige in der GKV.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Reivii,
    darauf

    Anspruch auf Chefarztbehandlung

    kann ich gut verzichten. Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt,der Chefarzt sei der fachlich bessere Arzt....
    Viele Grüße
    Heike

  • Hallo Heike,
    das hatte ich nur im Hinblick auf die PKV geschrieben.Ob der Chefarzt besser ist als sein Team etc steht meistens auf einem anderen Blatt.Habe da gerade bei meinem Schatz sehr unterschiedliche Welten.................erlebt!
    Lg Reivii :)

  • Ich finde es wichtig, dass ausreichend auf die Probleme mit der PKV hingewiesen wird, damit jeder seine Entscheidung sehr bewusst trifft - das ist leider nicht immer der Fall und ich kenne einige Leute, die ihre Entscheidung nun bereuen.
    In jungen Jahren wäre ich da auch unbedachter gewesen.
    Auch mit den Leistungen der GKV bin ich weitgehend zufrieden. Sind so ein paar Punkte, an denen ich mich schon gestört habe, aber die würde ich bei der PKV sicher auch finden.
    Auch in Bezug auf die Chefarztbehandlung sehe ich keinen Nachteil. Nach meinen Erfahrungen bekommt man als Mitglied der GKV immer dann den Chef, wenn der Bedarf bzw. die Notwendigkeit besteht, seine Kompetenz miteinzubeziehen.
    Grüße suse71

  • Da gucke ich nach längerer Zeit mal wieder hier vorbei - und stoße direkt auf "mein Thema"!
    ICH bin der Meinung, daß die Private Krankenversicherung komplett abgeschafft gehört! Sie dient den Menschen nur dazu, sich selbst für etwas Besseres zu halten. - Wir erleben das Drama gerade (bzw. seit Jahren!) mit meinen Eltern: Meine Mutter Alzheimer, mein Vater (Beamter i.R.) hatte schon viermal Krebs. Meine Mutter besucht täglich die Tagespflege, beide brauchen für Unsummen Medikamente. DAS alles leider Gottes bei einer Privaten Krankenversicherung (...die ihre Beiträge immer pünktlich überwiesen haben will!), die derat schlecht vorhersehbar und unregelmäßig reguliert, daß ich nur noch mit dem Rechner zugange bin! Gerade letzten Monat sind wir wieder mit ca. € 3.500,- (überwiegend für die Tagespflegekosten) in "Vorleistung" gegangen, bis für den Monat davor erst reguliert wurde. Und dann kommen die Abrechnungen immer "häppchenweise": Am 12.02. z.B. € 3.500,- eingereicht, am 28.02. € 58,72 (Medikamente) reguliert bekommen. Am 15.03. mal vorsichtig nachgefragt, wann denn freundlicherweise wohl der Rest reguliert wird: "Ach, ja...das liegt wohl noch bei den Kollegen in der Pflegeversicherung. Ich kümmere mich darum, daß Sie spätestens Ende nächster Woche das Geld haben!" - Mal ganz davon abgesehen, daß ich ja garnicht kontrollieren kann, ob sie alles richtig berechnen. Als mein Vater noch fit war, hat er ihnen in fast jeder zweiten Rechnung Fehler (...zu unseren Ungunsten!) nachgewiesen.
    Ich mache meinem Vater wegen der PK heute keine Vorwürfe mehr - er ist zu alt und zu krank. Aber da ich heute alles alleine regeln muß (...und wenn wir mal ehrlich sind: garnicht geregelt bekomme;o(!), wünschte ich oft, er hätte einfach die Finger davon gelassen!
    Jetzt kann ich immer nur hoffen und beten, daß keine "große" Erkrankung mehr dazu kommt...