carekonzept pflegeberatung

Hammer: Bochumer Sozialamt verlangt unter Androhung von Konsequenzen von ca. 120 betreuten Menschen Quittungen über sämtliche Ausgaben !

  • "Stellen Sie sich vor, Sie müssten einer Behörde gegenüber detailliert offen legen, was Sie im Monat einkaufen – wieviel Geld Sie beispielsweise für Kondome oder Binden, Kosmetika, Putzmittel, Alkoholika, Tabakwaren, Lebensmittel oder andere Dinge des täglichen Bedarfs ausgeben.


    Sie würden sagen: Das ist ein schlechter Scherz, das geht doch niemanden etwas an. Genau das aber verlangt das Sozialamt der Stadt Bochum von einer 55 Jahre alten Frau, die nach Beschluss des Amtsgerichtes unter die Obhut, früher hieß das Vormundschaft, von Ralf Wochermaier gestellt worden ist.


    Der 44-jährige diplomierte Sozialarbeiter, der seit 14 Jahren für gehandicapte Menschen als Berufsbetreuer tätig ist, mochte nicht glauben, was ihm und seiner Klientin dieser Tage von Amts wegen zugestellt worden ist. Zitat aus dem behördlichen Schreiben: „Ab dem 01.05.2010 sind auch die Einkaufsquittungen dem Sozialamt vorzulegen.“ "


    Quelle und weiterlesen: [Blockierte Grafik: http://www.kolobok.us/smiles/artists/big/Connie_click-me.gif]

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde, diese Sache hat tatsächlich den Hammer der Woche, wahrscheinlich des Monats verdient.
    Aber obwohl der Beitrag nun schon den 3. Tag hier steht, hat keiner von uns reagiert. Und gelesen haben ihn doch viele von uns. Das sieht man an den Zugriffszahlen (54 x aufgerufen)...


    Ich habe nicht sofort reagieren können, weil ich wirklich sprachlos war, als ich das gelesen habe. Ich finde, das Sozialamt handelt hier eindeutig gegen die Würde des Menschen. Was soll das mit den Einkaufsquittungen überhaupt? Entweder ist Hilfe beim Einkauf nötig und die Person hat Anspruch darauf, oder es ist keine Hilfe nötig. Glaubt da ein Sachbearbeiter wirklich, dass Pflegedienst und Hilfeempfänger gemeinsame Sache machen?


    Die würden ja reich an dem Betrug: 2 x in der Woche Einkaufen á 5,55 € = 11,10 € x 4 = 44,44 €. Wenn sich Pflegedienst und Hilfeempfänger das Geld teilen haben sie einen echten Reibach von je 22,22 € im Monat. Das lohnt sich ja voll, die Zulassung (Pflegedienst) und eine Anzeige wegen Sozialhilfebetrugs zu riskieren.


    Aber nachdenklicher macht mich wirklich, dass wir uns scheinbar nicht mehr darüber aufregen, wenn unseren Mitmenschen so etwas passiert. Wahrscheinlich können Politik & Co deshalb inzwischen mit uns auch machen, was sie wollen. Geht ja keiner mehr auf die Straße, um sich zu wehren...


    Viele Grüße
    Heike


    PS.: Ich schließe mich da übrigens ein: Ich bin so sehr mit meinem (Über-)Leben beschäftigt, da bleibt nicht mehr viel Zeit für andere (wichtige) Dinge...