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Zusatzbeitrag bei der gesetzlichen Krankenversicherung

    • Offizieller Beitrag

    Nachdem die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) es nicht geschafft haben, wegen der Schweinegrippen-Massen-Impfung einen Zusatzbeitrag für die Versicherten durchzusetzen, kündigen sie ihn nun für 2010 an. Er wird also kommen!


    Dabei hat die GKV bis zum 3. Quartal 2009 einen Überschuss von 1,4 Miliarden € erwirtschaftet. Wer soll da verstehen, dass die Versicherten wieder einmal bluten müssen?


    Zudem sollen die Zusatzbeiträge nach Einschätzung des BKK-Bundesverbandes Bürokratiekosten in Höhe von bis zu 1 Milliarde € verursachen.
    Erstaunlich ist, dass bei der GKV immer nur nach der Einnahmenseite geschaut wird, wenn es darum geht, dass mit der Kasse etwas nicht stimmt. Nicht gesprochen wird über sehr hohe Vorstandsgehälter, die von vielen Kassen gezahlt werden.


    So lange es Kassenvorstände gibt, die ein Jahresgehalt von bis zu 300.000 € erhalten, kann man bei den Kassen nicht von wirtschaftlichem Umgang mit den Versichertenbeiträgen reden. Dieter Engels vom Bundesrechnungshof sagt zu den Vorstandsgehältern deutscher Krankenkassen-Chefs: „Sie übersteigen bisweilen die Empfehlungen der Sozialpartner sehr deutlich.“


    Laut Rechnungshof haben die Sozialpartner (Gewerkschaften und Arbeitgeber) den Kassen empfohlen, die Kassenleiter gemäß Gruppe B 8 der Bundesbesoldungsordnung zu bezahlen. Das wären rund 130.000 €. Aber 9 von 10 Vorstandschefs der größeren Kassen lägen darüber. 16 Kassen hätten mehr gezahlt als Staatssekretäre verdienen – rund 166.000 €. Hinzu kämen variable Vergütungsanteile zwischen 25 und 30 %, in Einzelfällen sogar 80 % der Vergütung.


    Die zentralen Verbände im Gesundheitswesen bezahlen ihre Mitarbeiter ebenfalls sehr gut. Die Chefin des GKV-Spitzenverbands verdiente vergangenes Jahr 225.000 €, der Chef des AOK-Bundesverbands erhielt 180.000 €. An die Vorstandsmitglieder der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gingen 260.000 € und knapp 234.000 € erhielt der Chef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.


    Alle diese Gehälter werden von den Beiträgen der gesetzlich Versicherten finanziert!


    Kommentar: Angesichts der Frechheit, statt im völlig überzahlten Verwaltungsbereich zu sparen, die Versicherten weiter zur Kasse zu bitten, fehlen mir die Worte!

  • :monster:   :monster:   :monster:   :monster:   :monster:   :monster:   :monster:


    Ich hätte zwar schon ein paar Worte, aber die spare ich mir öffentlich.... :winking_face_with_tongue::winking_face_with_tongue::chainsaw:


    Schönen 3. Advent ! ---)


    LG, suse

  • Oh Mann!
    Das ist zum :monster: !


    Hatten wir früher noch die Möglichkeit, die Kasse zu wechseln, wenn sie zu teuer war - so macht das heute ja durch den gedeckelten %-satz nur noch wenig Sinn.
    Ob es sich dann lohnt, wenn Zusatzbeiträge erhoben werden - zu wechseln?
    Gibt es eine Übersicht, welche Kasse die Hand in welcher Höhe aufhalten wollen?


    Viele Grüße
    Silke

  • Ich glaube schon,dass es für manche schmerzhaft ist, wenn der Zusatzbeitrag erhoben wird.
    Nur eins kann ich nicht verstehen. Wieso sucht sich der Verbraucher auch nach der Gesundheitsreform nicht die Krankenkasse aus, die die besten Leistungen hat ?
    Die Versicherungsbeiträge sind ja gleich.


    Ich bin z.B. bei der auch vor der Gesundheitsreform günstigsten BKK ALP+
    Die BKK ALP+ erhebt für das kommende Jahr keine Zusatzbeiträge.
    Und die BKK ALP+ zahlt an alle Versicherten im Jahr 2009 und 2010 einen Jahresbonus aus.


    Ist das nichts ?



    LG


    Willi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Willi,
    auch meine gesetzliche KV, in der ich freiwillig versichert bin, sagt bisher, dass sie keinen Zusatzbeitrag erheben will. Aber mal abwarten, wenn es der Großteil der Kassen tut, kann es schnell alle betreffen. Die Wechselgefahr der Versicherten wird dann ja geringer.


    Ich finde, ein Jahresbonus mag zwar eine schöne Sache sein, aber ob das heißt, dass die Kasse dann auch "die besten Leistungen hat"...? Ist natürlich immer die Frage, was man als "beste Leistungen" empfindet.
    LG Heike

  • Da hast Du natürlich vollkommen Recht.
    Auf die Leistung kommt es an.
    Wenn ich jetzt mal nur die Anforderungen von Petra bezüglich Ihrer MS- Krankheit betrachte, so haben wir bis heute keine großen Probleme gehabt.


    LG


    Willi

  • Hallo,


    ich bin ebenfalls in einer gesetzlichen KV freiwillig versichert. Aber was hindert einen daran zu wechseln?


    LG


    Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Willi,
    ich lese zwar die AN, aber da stand es auch drin. Ja, hab ich gelesen und ist auch glaubwürdig. Glaubwürdigkeit finde ich vor allem wichtig. Ich bin auch bei einer kleineren GKV. Das hat schon Vorteile.
    LG Heike

  • Aber was hindert einen daran zu wechseln?


    Hallo Karl!
    Wenn ich wechseln wollte, hätte ich, weil ich in einer kleienren Ersatzkasse bin, mächtig Probleme.
    Diese Ersatzkasse mit den großen Kassen keine Übernahme-Verträge (oder wie sich das schimpft) - jedenfalls wäre es so, dass meine jetzige Kasse alle Hilfsmittel der Tochter zurück fordern würde und ich bei der neuen Kasse alle Hilfsmittel neu beantragen müsste (ich hatte diesen Versuch schon mal vor ca. 2 Jahren gestartet...).
    Die alte Kasse übernimmt die Hilfsmittel in ihren Pool und gibt sie nicht an das Sanihaus als gebraucht heraus, so dass die neue kassse diese Hilfsmittel nicht abkaufen kann.
    Nee, nee, auf diesen Kampf habe ich keine Lust - und nun schon gar nicht, wo sich die Preise gleichen - und die Leistungen nicht so gravierend abweichen.
    Ich weiß bei meiner alten Kasse, dass ich bei einem Antrag auf Hilfsmittel gleich den Widerspruch vorformulieren sollte - wer weiß, welche Auseinandersetzungen ich bei der neuen hätte..


    Viele Grüße
    Silke

  • Ja, das dürfte für einen Hilfsmittel empfänger große Probleme bedeuten. Zumindestens bei Euch in Hessen ( Ich meine du zählst zu Hessen)
    In NRW gibt es eine gerichtliche Entscheidung vom OLG Münster, dass bei KK-Wechsel die Hilfsmittel nicht an die alte KK zurückgegeben werden müssen, wenn es sich um einen Härtefall handelt.
    Wie gesagt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Übertragung wird dann unter den KK geregelt.
    Ist ja auch vernünftig so.


    LG


    Willi

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß bei meiner alten Kasse, dass ich bei einem Antrag auf Hilfsmittel gleich den Widerspruch vorformulieren sollte - wer weiß, welche Auseinandersetzungen ich bei der neuen hätte..


    Hallo Silke,
    eigentlich traurig, dass es so ist. Aber irgendwie auch zum Lachen. ;-)
    LG Heike

  • Hallo Willi!
    die neue KK hätte gern auch aus Kostengründen eine solche Regelung gehabt - aber die alte...
    Diese interne Abwicklung klappt gut, wenn die beiden Kassen da schriftliche Verabredungen getroffen haben - so sagte mir die "neue" KK.


    viele grüße
    Silke

  • Hallo Heike!
    Zum Lachen wird es, wenn ich nun schreibe, dass meine Widersprüche im Büro des Sachbearbeiters die Runde machen, weil sie für ihn so präzise begründet sind - teilweise ja mit Verweis auf Gesetzes-§.
    Bin auch schon mal gefragt worden, ob ich rechtliche Hilfe im Hintergrund hätte.
    Meine Antwort: NOCH nicht ;-)


    Viele Grüße
    Silke