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Auf dem Weg um etwas zu bewegen

    • Offizieller Beitrag

    Stefan Krastel aus Kehl in Baden-Württemberg hat sich dazu entschieden, seine Mutter zu Hause zu pflegen. Er verlor dadurch sein Auto, seine Ersparnisse wie zum Beispiel die Lebensversicherung und nun auch fast das Haus. Schon seit Jahren kämpft er bei den Behörden um mehr Geld und Unterstützung, jedoch rechtlich gesehen gibt es keinen Ausweg aus der existenziellen Katastrophe.


    Mit seinem Fußmarsch nach Berlin will Stefan Krastel auf die Misere aufmerksam machen, in der sich viele pflegende Angehörige befinden. Sie geben einen Großteil bis hin zu ihrem gesamten eigenen Leben auf, um sich um einen pflegebedürftigen Angehörigen zu kümmern. Gedankt wird ihnen dieses Engagement mit weiteren Problemen:

    • sie müssen für die Rechte ihres Angehörigen kämpfen, z. B. wenn es um die Pflegestufe, Hilfsmittel oder finanzielle Unterstützung geht.
    • sie büßen ihren Beruf und ihre Altersversorgung ein und
    • werden selbst zum „Sozialfall”.
    • ihr Engagement wird nicht gewürdigt, sondern oftmals mit „Kopfschütteln” betrachtet.
    • sie ruinieren sich nicht selten gesundheitlich, sowohl psychisch wie körperlich.

    Das sind nur einige Punkte, die ich hier nennen kann. Stefan Krastel ist aufgestanden. Er hat sich auf den Weg gemacht, um etwas zu bewegen. Sie können ihn begleiten. Wenn schon nicht zu Fuß, so doch in seinem Blog, in dem über seinen Weg und seine erlebnisse berichtet wird.


    Ich wünsche ihm Durchhaltevermögen, Freunde auf dem Weg und am Ende des Weges mehr als nur ein offenes Ohr für die Sorgen, Probleme und Nöte pflegender Angehöriger!


    Hinweis: Sie finden Stefan Krastels Blog HIER.

  • Danke Heike,


    ich hatte Ihn im Radio gehört und wollte eigentlich schon längstens im Internet nach Ihm suchen was ich ja nun nicht mehr brauche !


    Er hat nicht nur eine sympatische Stimme, viel wichtiger was und wie er von seiner Lebensgeschichte erzählt müsste gut rüberkommen.




    LG
    Andreas

  • Guten Morgen,


    ich wünsche ihm jedenfalls, daß er etwas bewegen kann und die oberen, Kopferten ( schwäbischer Ausdruck :face_with_rolling_eyes: für Akademiker)
    endlich umdenken und es endlich für pflegende Angehörige einfacher wird. Es ist ja jetzt schon heftig, vor allem auch mit den Spätfolgen.


    Könnte ja so ähnlich eingerichtet werden, wie mit den Kindererziehungszeiten. Der Arbeitsplatz bleibt sicher, oder zumindest verfrühter Rentenanspruch.


    Wie soll es ansonsten weitergehen, in Anbetracht der steigenden Alterspyramide? Die Situation wird ins Unermessliche ausufern.



    Grüßle


    Brigitte

    geb20.gifNimm die Dinge an, die Du nicht ändern kannst
    Je tiefer man die Schöpfung erkennt, umso größere Wunder entdeckt man in ihr


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    Verheiratet, Mutter von drei erwachsenen Kindern- eine Tochter mit Down-Syndrom. ein Sohn mit schwerer Mehrfachbehinderung Sternenkind seit 9.5.2020

  • Stefan Krastel, der durch die Vollzeitpflege seiner Mutter verarmt ist, traf Philipp Rösler im Januar 2010 in der ARD-Sendung "Beckmann" zum Thema Pflege. Nach der Sendung lud Rösler Krastel zu einem Gespräch ein. Am Mittwoch, den 15.09.2010, war es nun soweit:


    " "Der Gesundheitsminister zeigte sich sehr interessiert an Herrn Krastels Fall«, erklärte Sibylle Laurischk gegenüber unserer Zeitung im Anschluss an das Gespräch. »Er teilte uns mit, dass zur Zeit der Begriff der Pflegebedürftigkeit neu überarbeitet wird, was von starren Stufenvorgaben zu individueller Einstufung führen soll.«
    Rösler werde zudem sein Ministerium beauftragen, zu klären, wie häufig das Problem von Stefan Krastel auftritt. Dazu soll geprüft werden, in wie vielen Fällen Menschen in Hartz IV rutschen und ihr gesamtes Vermögen aufbrauchen müssen, weil sie Angehörige pflegen.


    Laurischk erklärte weiter: »Ich werde mich dafür einsetzen, dass häuslich Pflegende zukünftig einfacheren Zugang zu Entlastungen durch Kurzzeitpflege oder Gelder der Verhinderungspflege erhalten.« Sibylle Laurischk zeigte sich zuversichtlich, hierfür Mitstreiter unter den Kollegen ihrer Fraktion zu finden. »Wir müssen ein Problem wie das von Herrn Krastel auch ressortübergreifend bearbeiten. Es sollen alle an einen Tisch: Vertreter von Familien- und Gesundheitsministerium, Sozialministerium und Finanzministerium. Pflege ist ein breites gesellschaftspolitisches Thema«, teilte Sibylle Laurischk weiter mit."


    Quelle und mehr lesen: Klick!

  • Ich kann für mich nicht mehr an eine Verbesserung der Situation Langzeitpflegender glauben.


    Das Engagement des Herrn ist sehr ehrenswert, aber es wird sich nichts ändern.


    Solange die meisten pflegebedürftigen Menschen nach vier oder fünf Jahren sowieso sterben, wird es für die Politik keine große Rolle spielen, was Angehörige darüber hinaus auf sich nehmen, wenn sie einen geliebten Menschen pflegen.


    Erst wenn der Kostendruck zu groß wird aufgrund zunehmenden Alters immer mehr Menschen tut sich vielleicht etwas, aber hoffentlich kein runder Tisch. :fie:

  • Ich könnte schon wieder...
    und zwar kotzen.

    Zitat

    Rösler werde zudem sein Ministerium beauftragen, zu klären, wie häufig das Problem von Stefan Krastel auftritt. Dazu soll geprüft werden, in wie vielen Fällen Menschen in Hartz IV rutschen und ihr gesamtes Vermögen aufbrauchen müssen, weil sie Angehörige pflegen.

    Wenn Rösler eine Ahnung von seinem Job hätte, müßte er nichts prüfen, sondern wüßte Bescheid über die realen Zustände in dem Land, in dem er leider Minister spielen darf.

    Zitat

    Laurischk erklärte weiter: »Ich werde mich dafür einsetzen, dass häuslich Pflegende zukünftig einfacheren Zugang zu Entlastungen durch Kurzzeitpflege oder Gelder der Verhinderungspflege erhalten.«

    Einfacheren Zugang...
    Inhaltlose Dummschwätzerei. Der Zugang ist kein Problem, ist ja sogar gesetzlich geregelt. Diese lauwarme und überflüssige Luft, die hier wieder abgesondert wird, zeigt überdeutlich, dass unsere Politclowns keine Anstalten unternehmen werden, irgendwas zu ändern. Denn das könnte womöglich Geld kosten, das man beim besten Willen bei den Hartz IV-Empfängern nicht mehr einsparen kann und dann beim Milliardengrab HRE fehlen würde.

  • Schon beachtlich, wie sich die Reaktionen hier innerhalb eines Jahres gewandelt haben.. und wenn man mal rekapituliert, was sich im vergangenen Jahr so in Sachen Gesundheitspolitik getan hat, ist das ja auch kein Wunder.


    Ich sehe das wie Karl und Rudolf, passieren wird nichts.
    Beinahe noch schlimmer finde ich persönlich aber, dass wir alle uns so vorführen lassen müssen...ein paar Vertröstungen, ein "wir werden prüfen", und damit gut. Hat zu reichen, reicht doch immer. Vogel friss oder stirb.


    Jo, das ist zum [Blockierte Grafik: http://img651.imageshack.us/img651/9254/smiliekrank128.gif]

  • rösler is n sandmann wie alle anderen politiker auch. wenn man sich dann vorstellt das er arzt ist . . . puppendoktor oder so . . .

  • :weine: ja, wenn das alles nicht so zum heulen wäre....
    ich glaub nicht daran, dass ich noch erlebe, dass sich die pflegesitu in unserem geliebten land noch zum positiven verändert.
    irgendwann werden alle pflegebedürftigen in heimen landen, weil angehörige es sich wirklich nicht leisten können sich um ihre lieben zu kümmern. :weine:

  • Vielleicht merken die verantwortlichen Damen und Herren Politiker erst, wenn sie selbst “ in der Pflegereihe stehen”, dass eine menschenwürdige Pflege in erster Linie die Angehörigen leisten, die sich nicht zurückziehen.


    Wer sich auf nur auf sein Geld verlässt, ist ziemlich verlassen. ;)