carekonzept pflegeberatung

Ich habe so große Angst

  • Mein Mann war im Januar für 8 Tage in der KZP in Berlin-Reinickendorf.


    Als Folge seiner „Hirnleistungsstörungen“ treten bei ihm Störungen des Gedächtnisses und des Denkvermögens, der Orientierungs- sowie der Auffassungs- und Konzentrationsfähigkeit auf. Mein Mann ist darum im täglichen Ablauf auf klare, kurze Anweisungen angewiesen, lange und verschachtelte Sätze kann er nicht umsetzen.


    Im Aufnahmegespräch sage ich, mir ist eine gute Mundpflege wichtig und darum bitte, zu meinem Mann nicht zu sagen: „Herr … Möchten Sie die Zähne putzen“ (weil er dann IMMER abwinken wird), sondern mit dem Zahnputzzeug zu ihm gehen und sagen: „Mund öffnen, bitte“, weil er sich dann die Zähne putzen lässt und sogar allein putzen könnte (wie in der Häuslichkeit). Es müsste nur noch sorgfältiger nachgearbeitet werden.


    Warum kann dem von Seiten der Pflegekräfte nicht nachgekommen werden?


    Seine Teilprothese muss zur Nacht herausgenommen werden. Auch dazu braucht er die Aufforderung: "Mund öffnen, bitte". Dann öffnet er den Mund und die Zähne dürfen herausgenommen werden.


    Eine Woche lang wurden ihm die Zähne nicht geputzt, die Teilprothese nicht herausgenommen und der Mundraum bei der Entlassung voller weißer Belege und die Zunge ebenfalls weiß und aufgesprungen.


    Wie soll ich mich künftig verhalten?



    Eine Brandwunde
    Brandwunde ca. 10 x 10 cm in Streifen verlaufend


    soll er sich allein zugefügt haben, sich Kaffee vom Frühstückstisch genommen und über sein Bein gegossen haben.



    Eine Auskunft wie es genau passiert ist, konnte mir keiner geben, ich sollte am nächsten Morgen die PDL anrufen.


    Die war dann sehr ungehalten zu mir, im Hintergrund rief eine andere Schwester „stelle mal auf laut, was sie auch machte und ich wurde in eine Situation vom Opfer zum Täter gedrängt.


    Daraufhin nahm ich Kontakt zur FBL auf und diese wollte 5 Tage später hier bei uns einen Hausbesuch machen.


    Ich unseren Hausarzt informiert, der sofort kam und die Wunde begutachtet hat. Er meinte, die eine offene Stelle kann keine Brandverletzung sein, da ist er vermutlich gefallen.



    Die KZP hat weder einen Arzt gerufen noch wurde die Wunde dort fotografiert und auch nicht behandelt, die Wunde nicht abgedeckt.


    In einem Gespräch – PDL, FBL und QM - blieben alle bei der Behauptung, mein Mann hat sich selbst den kochend heißen Kaffee aufs Knie geschüttet.


    Auf Nachfrage hat er angeblich auf sich gezeigt, er war das.


    Auf Nachfrage ob er Schmerzen hat, hob er den Daumen und das wurde gedeutet, alles o.k. (Daumen hoch heißt jedoch bei ihm ja!)


    Im Dienst waren ein Zivi und eine Pflegehelferin, die erstmalig als Ersatzkraft dort tätig war und nicht wusste, dass mein Mann an seinen Rollstuhl einen Therapietisch auf die Armlehnen geschoben bekommt. Der Zivi machte sie aufmerksam, die Helferin holte den Tisch aus dem Zimmer, beide wollten den Tisch an den Rollstuhl klemmen und da hat mein Mann die Tasse genommen und sich diese Verbrennungen zugefügt.
    Ist theoretisch und praktisch unmöglich!


    Er ist gar nicht in der Lage sich allein nach vorne zu beugen und eine Tasse vom Tisch zu nehmen.


    Ich habe so große Angst, jemals krank zu werden und auf Hilfe angewiesen zu sein.



    Eine Tasse Kaffee?

  • Guten Morgen Elke,



    ich kann Dir nur dringend empfehlen, einen anderen Platz für Deinen Mann zu suchen. Dort scheint es nicht mit rechten Dingen zu zu gehen.


    Fotografiere Du die Wunde, kopiere Deinen Text, den Du hier geschrieben hast ab, und überlege Dir, ob Du weitere Schritte einleiten willst.


    Kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, daß in einer Einrichtung so heißer Kaffee auf den Tisch kommt, daß sich die Bewohner daran verbrühen können.


    Wie alt seid Ihr ? Versorgst Du ansonsten Deinen Mann alleine? Hast Du Hilfe im häuslichen Bereich?


    Bitte registriere Dich doch bei uns, dann kannst Du alle Bereiche des Forums nutzen und andere User können von Eurer Geschichte lernen.


    Lass die Sache mit der Wunde nicht auf sich beruhen, schon aus dem Grund, andere Bewohner vor Verletzungen zu schützen. Die Mangelnde Mundpflege ist meiner Meinung nach reine Bequemlichkeit des Personals gewesen. Sowas darf nicht passieren.


    Liebe Grüßle und alles Gute


    Brigitte

    geb20.gifNimm die Dinge an, die Du nicht ändern kannst
    Je tiefer man die Schöpfung erkennt, umso größere Wunder entdeckt man in ihr


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    Verheiratet, Mutter von drei erwachsenen Kindern- eine Tochter mit Down-Syndrom. ein Sohn mit schwerer Mehrfachbehinderung Sternenkind seit 9.5.2020

  • Hallo liebe Elke,
    ich kann Brigitte nur zustimmen.........da stimmt was nicht, bzw. bei so wenig Zusammenarbeit funktioniert eine optimale Pflege nicht .......such eine andere Einrichtung für Deinen Mann, falls das möglich ist.
    Gewisse "Anlaufschwierigkeiten" gibt es zunächst überlall mal....das ist o.k., aber am Telefon in die Enge getrieben zu werden und aus Opfern Täter machen....ne, ne.....das ist schlimm !


    Drück Dir die Daumen !!!
    Liebe Grüße
    Heike :thumbs_up:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Elke,
    auch wenn die Aussichten auf Erfolg - erfahrungsgemäß - nicht so groß sind, da Du in der Beweispflicht bist, solltest Du die Pflegekasse (die müsste / könnte dann den MDK mit einer Prüfung beauftragen) und die Heimaufsicht informieren.
    Es ist schon ein dicker Hund, was in manchen Einrichtungen passiert. Selbst wenn sich Dein Mann die Verbrennung "selbst zugefügt" haben sollte, wäre immer noch zu prüfen, ob das Pflegepersonal seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. Dazu gehört, Hilfsbedürftigen nicht so heiße Getränke zu servieren, dass dadurch Verbrennungen entstehen können und / oder entsprechende Hilfeleistungen zu bieten, damit so etwas nicht passiert.


    Das Verhalten der Mitarbeiter der Einrichtung ist aus meiner Sicht unprofessionell. Aber in Berlin gibt es doch bestimmt noch andere Kurzzeitpflegeeinrichtungen. Versuche doch einmal Empfehlungen zu bestimmten Einrichtungen zu erhalten. Am besten erkundigst Du Dich da bei einer Selbsthilfegruppe pflegender Angehöriger. Die können sicher einiges zu verschiedenen Einrichtungen erzählen.
    LG Heike

  • Danke für eure Antworten.


    Leider ist die Auswahl an Kurzzeitpflegeeinrichtungen nicht so groß in Berlin, jedenfalls nicht, wenn sie aus diesem Topf von der PK bezahlt werden soll. In Berlin gibt es dafür spezielle Einrichtungen für KZP Gäste mit maximal 15 Plätzen. Einige Heime bieten vereinzelt Plätze an, dann aber lediglich über Verhinderungspflege. Na und die wollen wir anderweitig einsetzen.


    Ich war so enttäuscht und sprachlos als ich meinen Mann abgeholt hatte.
    Vor allem weil er vor 1 1/2 Jahren dort schon einmal war und meine Unzufriedenheit ich schon damals kund tat.
    Mein Mann wird mit externen Urinableitern der Firma Hollister versorgt, die Einrichtung war nicht in der Lage diese sachgerecht anzulegen.
    Er musste dieses Mal mit Schutzhosen versorgt werden.


    Ich denke dort wo Menschen arbeiten können auch Fehler passieren.
    Was mich so sehr empört ist das offensichtliche Lügen, die Verweigerung der Pflegedokumentation und noch nicht einmal eine Entschuldigung.


    Erschüttert hat mich auch die Reaktion der Pflegedienstleitung, denn mir sind ihre Eltern bekannt - sehr bekannt im Bereich der Demenzarbeit und Betreuung.


    Erst das hat mich veranlasst jetzt doch noch Behörden/Institutionen einzuschalten.

  • Hallo Elke, ich möchte noch einen gedanken los werden.


    Ich kann mir nicht vorstellen das es in Berlin nicht soviele Kurzzeitpflegestellen gibt!


    Versuch es mal in Rehaeinrichtungen auch die haben Kurzzeitpflegestationen.


    Jedenfalls hier in Malchow gibt es eine.........



    Ich wünsche dir viel Erfolg!



    Gruss Karin :smi: :blum:

  • Hallo Elke!



    Gerne tauschen wir uns auch im Gästebereich mit dir aus, aber als registriertes Mitglied könntest du unser Forum sehr viel besser nutzen!
    Vor allem wären deine Privatangelegenheiten dadurch geschützt, da der weitaus größte Teil des Forums nicht ergoogelt werden kann.
    Es bleibt natürlich deine Entscheidung, ich wollte dich nur noch einmal darauf hinweisen.


    Leider, oder eigentlich zum Glück, habe ich selber mit dem Thema überhaupt keine Erfahrungen, und kann dir deshalb nicht weiterhelfen.
    Ich wünsche euch aber alles Gute.


    Viele Grüße,
    suse

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Elke,
    da hat Suse Recht. Im Forumbereich für registrierte Mitglieder könntest Du Dich um einiges offener mit uns austauschen, wenn Du das möchtest. Ich würde mich jedenfalls freuen, Dich auch als Mitglied begrüßen zu dürfen.
    LG Heike

  • Danke für das Angebot, von dem ich gerne Gebrauch mache.
    Allerdings kann ich nicht versprechen, ob ich die Zeit finde, hier regelmäßig zu schreiben und zu lesen.
    Darf ich trotzdem?

  • :winke: Hallo Elke,



    na klar! :face_with_rolling_eyes: :thumbs_up:


    Schreib- oder Lesezwang gibt's hier nicht. Und wer intensiv pflegt, hat nun mal wenig Zeit.


    Wir freuen uns auf dich! :blum:



    Viele Grüße!


    suse

  • Hallo Elke,


    ich freue mich auch auf Dich und vielleicht fühlst Du Dich bei uns ja so wohl, daß Du viel öfters hier rein schaust, als Du jetzt gerade denkst.


    Wir bearbeiten hier zwar ernste Themen, aber wir haben auch Spaß zusammen und streiten auch mal. Hier menschelt es halt richtig und , unter uns Usern gibt es auch Nachteulen, die immer lange durchhalten.


    Außerdem denke ich wirklich, daß schon bald Jemand hier zu und findet, Der durch Deine Erfahrungen viel schneller den richtigen Weg findet.


    Ganz liebe Grüßle und bis bald



    Brigitte

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  • Ich habe durch Zufall gerade einen interessanten Beitrag gefunden:


    http://www.altenpflege-managem…-004&lid=SPA0239#beschwer


    Zitat


    Wenn Sie alle Fakten zusammenhaben, sollten Sie ein klärendes Gespräch mit den Angehörigen führen. Sollte der Vorwurf zutreffen, entschuldigen Sie sich. Einen guten Eindruck macht es, wenn Sie sich zusätzlich schriftlich entschuldigen.


    Bis heute hat sich keiner bei meinem Mann (oder mir) entschuldigt.
    Die Pflegedokumentation wurde mir bis heute nicht ausgehändigt.
    Auf meine erneute schriftliche Anfrage, bekam ich die Antwort:
    "ich hätte die Akteneinsicht vehement verweigert" und darum keine Kopien der Dokumentation ausgehändigt.


    Soll ich resignieren?



    Zitat

    Angehörige sind von Natur aus nicht objektiv.


    :?:

  • Hallo Elke,


    wenn Du ein paar Euro investierst, kannst Du einen RA die Akten anfordern lassen und vielleicht kopieren. Wenn Du die Betreuungsvollmacht hast, muß man Dir Kopien machen, sonst kannst Du dies auf dem Rechtswege einklagen.



    Grüßle


    Brigitte

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Elke,
    Angehörige können natürlich nicht objektiv sein. Das ist aber auch kein Fehler. Aber Du solltest vor allem auch berücksichtigen, dass es sich bei der von Dir zitierten Seite um "werbliche Texte" handelt. Es geht darum, Abonnenten aus der Fachwelt zu gewinnen...
    LG Heike