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Zulassung für bisherige MCP-Tropfen (Magenmittel) wird zurückgezogen

    • Offizieller Beitrag

    Das Bundesinstitut für Arzneimittel hat die Zulassung für MCP-Tropfen zurückgezogen, da es in einzelnen Fällen zu neurologischen Ausfällen kommen kann.
    Die bereits verordneten / im Gebrauch befindlichen Tropfen werden jedoch nicht zurück gerufen.
    Weitere Infos: BfArM - Risikobewertungsverfahren - Metoclopramidhaltige Arzneimittel: Umsetzung des Durchführungsbeschlusses der EU-Kommission


    MCP-Tropfen: Bundesinstitut entzieht Magenmitteln die Zulassung - SPIEGEL ONLINE


    Viele Grüße
    Heike

  • Hallooooo,
    das ist ja eine interessante Nachricht.


    Meine Mutter bekam von unserem alten Hausarzt (nicht sooo alt, aber er hat seine Praxis verkauft) auch MCP Tropfen. Seine Nachfolgerin war etwas entsetzt, versuchte es aber beim ersten gemeinsamen Hausbesuch zu unterdrücken.
    Als ich dann das 1. Mal bei ihr in der Praxis war, sagte sie mir, dass sie die MCP Tropfen "für nicht angebracht" halten würde. Vor allen Dingen in Verbindung mit einer Parkinson-Erkrankung und den entsprechenden Medikamenten wäre das Mittel kontraproduktiv. Vor allen Dingen, da meine Mutter ja ohnehin häufig mit Halluzinationen (Besuchern, schiefe Fenster und Regale usw.) zu tun hatte.


    Jetzt hat die "neue" Ärztin gleich noch ein paar Punkte gut bei mir.


    Danke nochmal für die Info.


    Ute

  • oh hallo, diese Tropfen stehen in unserer Hausapotheke,
    und mein Mann hat auch oft Besuch der ihm Angst macht. Deshalb
    bekommt er schon ein starkes Mittel. Zum Glück haben wir es sehr
    selten genommen.
    Danke für den Artikel :O5:


    Liebe Grüße Ruth


    Ich klammere mich an dich, und du hältst mich mit deiner starken Hand.:g03:

    Psalm 63,9 HFA

    die Fotos in meine Beiträge gehören mir



  • Interessante Meldung, danke liebe Heike.


    Meine Dienstwoche beginnt ab heute, bin ja mal gespannt ob die Nachricht schon bis zu uns durchgedrungen ist. Wäre ja auch bei menen jugendlichen Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen wichtig.


    Lieben Gruß
    claudia

  • Hallo in die Runde, :)


    ich habe vor zig Jahren, als die Tropfen neu waren, nur mitbekommen, dass sie über das Gehirn wirken, das stand damals noch in der Packungsbeilage. Für mich ein Grund, diesen Tropfen nicht zu trauen. Ich will ja, wenn ich Magenprobleme habe, nicht dass mein Kopf irgendetwas anderes wahrnimmt, sondern dass das Problem lokal im Magen- und Darmtrakt behoben wird. Da hilft so vieles, begonnen bei Nux Vomica über Teesorten bis hin zum Kräuterschnaps. Oder, bei Übersäuerung durch zu viele Medis, ein Säureblöcker, wie das Omeprazol.


    Mir waren die Tropfen von daher immer unheimlich und ich habe die Einnahme für meine alte, demenzkranke Mutter blockiert. Bin ganz froh, dass das Zeug jetzt mal etwas genauer angeguckt wird.


    Das heisst aber nicht, dass ich alles, was irgendwo "oben" verabschiedet wird, gutheisse. Es gab ja um 2003/2004 diesen Skandal um Vioxx, einem Rheumamittel von Merck. Wegen Todesfällen bei Herz/Kreislauferkrankungen ( die es auch selber auslöste) musste es 2004 vom Markt genommen werden. Merck hat dann das verbesserte Mittel Arcoxia auf den Markt gebracht, das EINZIGE Rheumamittel , welches ICH wirklich gut vertrage. Dagegen sind Diclofenak und Ibuprofen rechter Mist, müssen doch bei diesen auch Säureblocker gegeben werden. Arcoxia kommt ohne aus. Es ist vom Magen her sehr gut verträglich, gut, eine gewisse, geringe Einschränkung gibt es, was Herz- und Kreislauferkrankungen betrifft.
    Aber was wurde Arcoxia in den nächsten Folgejahren verdammt!
    Die Krankenhäuser und die behandelnden Ärzte reagierten gleich: Ein Teufelszeug! - Woher hatten sie die Info? Die kam per Rundbrief vom entsprechenden Ministerium und dem Gesundheitsamt.
    Ich habe so ein Schreiben mal gesehen, als ich beim Arzt statt Diclo Arcoxia haben wollte.
    Es war ein absoluter Warnbrief, nach dem Motto: "Verordnen Sie das bloß nicht!"


    Heute, nach 10 Jahren, ist das gut verträgliche Arcoxia wieder halbwegs in der Gesellschaft angekommen. Es wird inzwischen von zig Firmen hergestellt, ist aber immer noch teurer als das billige Diclo oder Ibuprofen, welches die Kassen für ihre Klienten haben wollen. Dazu müssen sie den Säureblocker stellen.
    Eigentlich ist Arcoxia ein gutes Mittel, wird aber nur zögernd verordnet.


    Also, nicht alles was von "oben" regulierend eingreift ist gut, es kann sein, dass hier Kostenansprüchen geopfert wird.


    Guckt selber genau hin und macht das Beste draus!


    Lieben Gruß,


    Angeli